Zum Hüttle

WOW. Was geht denn hier ab? Ich sitze in einer antiken Mercedes S-Klasse und donner über die Autobahn. Das wir eigentlich von Menschen mitgenommen werden interessiert den Autor unserer Europageschichte offenbar nicht. Der eigentliche Fahrer liegt schlafend neben mit auf dem Beifahrersitz. Ein Schweitzer auf dem Weg aus Prag in die Heimat. Wir sind jetzt seit dem 4. Oktober unterwegs. Haben das wunderschöne Elbsandsteingebirge besucht und trafen dort auf den wilden LEO-Haufen und waren zwei Tage mit der Räuberbande in der Diebshöhle booven.
Dann tschüssi tschüss und ab zu Sternchens Mama. Verwöhnt und vollgestopft gehen wir aus dem „Strandurlaubswochenende“ und düsen weiter nach Kleinolbersdorf. Wir haben das Basislager erreicht. Ab jetzt beginnt die eigentliche Expedition. Es werden Sachen geflickt, neue Wanderschuhe gekauft und der lädierte Schlafsack hat jetzt auch wieder einen funktionstüchtigen Reißverschluss. Kleinere und größere Runden werden gedreht um die Wanderschuhe einzulaufen... Am Sonntag soll es noch eine Familienwanderung geben. Irgendwie komisch. Da hat man sich schon von der Heimat, Mama und den Geschwistern verabschiedet und plötzlich trifft man sich noch einmal in Grimma und wandert durch raschelndes Laub. Schön war es natürlich dennoch.
Jetzt haben wir den 16. und wir sind auf dem Weg nach Calw.
Hinter uns liegen Chemnitz, Nürnberg, ein Ex-Hippie auf Karriere Trip. Bei uns ein Ex-Hippie in Hemd und Benz. Vor uns Stuttgart, Calw, ein süßes türkisches Pärchen mit Sorgen um unseren kommenden Studienweg und „Panik Hamburg“ – eine genießerische, verrückte, ältere Dame in ihrem Sportwagen die uns nacheinander nach Calw fährt. Viel Geld haben die Leute hier allemal!
Auf was für Knaller treffen wir wohl noch auf unserer Tour? Ich meine das war erst ein Tag und immer noch in Deutschland...
Nach vielen beschwerlichen Höhenmetern nach Calw - Wimberg, wo der gute Herr Eisele wohnt, einer Nudel-Pesto-Mahlzeit in der Bushaltestelle (Polizei Calw: „Guten Abend. Aber sie campen hier nicht und nehmen ihren Müll mit! Auf Wiedersehen.“) und den Alaska-Brüdern, kommen wir kurz vor knapp an. Gerade noch erwischen wir den soeben zu Bett gegangen und jetzt vollkommen verblüfften Kili um ihn in Unterhose auf der Straße in die Arme zu nehmen. Kurz treffen wir uns noch mit dem ähnlich überraschten Elf um gegen 1:00 dann das Hüttle (Stammesheim) zu beziehen.
Über 500km von Haustür zu Haustür an einem Tag...so reisen Monsi und Sternchen locker, lachend, lässig. 
-Monsi & Sternchen

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